Im Wandel der Zeit - 25 Jahre Ambulanter Pflegedienst BRK Dingolfing
Im März 1987 konnte aufgrund der Entscheidung des Kreisvorstandes und der Initiative von Fr. Elisabeth Stinglwagner und des ehemaligen Kreisgeschäftsführers Fritz Stangl mit seinem damaligen Stellvertreter, Günter Endl, die ambulante Haus- und Krankenpflege in Dingolfing in den Dienst gestellt werden. Unsere Schwestern sind seit jeher unterwegs, um Alten und Schwerkranken Hilfe direkt ins häusliche Umfeld zu bringen. Durch diese täglichen Besuche unseres Pflegeteams konnten auch damals schon Betroffene so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben.
1987 waren drei examinierte Pflegefachkräfte und acht Pflegehelferinnen im Einsatz, die allesamt ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Rotkreuz-Frauenbereitschaft Dingolfing waren. Schwester Elisabeth Stinglwagner war zu jener Zeit die Leiterin der Ambulanten Haus- und Krankenpflege (heute: Ambulanter Pflegedienst) und maßgeblich am Aufbau der Station beteiligt. Gegenwärtig beschäftigen wir 10 examinierte Pflegefachkräfte und 2 Pflegehelferinnen, größten Teils Voll- und Teilzeit unter der jetzigen Leitung von Michaela Petschko. Im ersten Jahr der Gründung wurden im Stadtbereich Dingolfing und in den Einzugsgebieten 12 Patienten versorgt. Mittlerweile sind es mehr als 160. Neben der Alten- und Krankenpflege bietet unser Haus aber auch Kurse für pflegende Angehörige, kostenlose Beratungsbesuche, Hausnotruf, Offene Behindertenarbeit, Essen auf Rädern und einen Betreuten Fahrdienst an. Unsere rund 100 hauptamtlichen und über 600 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen all diese zusätzlichen sozialen Dienste möglich. Damals wie heute unterteilt sich die Pflege in Behandlungspflege (Spritzen verabreichen, Wunden versorgen, uvm.) und Grundpflege (tägliche Körperpflege, Hilfe beim Ankleiden, uvm.).
Dennoch hat sich in der Pflege viel verändert. Die Qualität, die jährlich durch den medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) geprüft wird, steht mehr denn je im Vordergrund. Da die Pflegeversicherungen oftmals die vom Patienten benötigte Fürsorge nicht mehr abdeckt, müssen die pflegerischen Leistungen enger geschnürt werden. Viele Angehörige versorgen mittlerweile selbst den Pflegefall im eigenen Haus seit der Einführung des Pflegegeldes. Die Zeit beim Patienten wird immer knapper und soziale Dienstleistungen werden immer teurer. Wo das Pflegepersonal früher manchmal eine kleine Unterhaltung mit dem Patienten führen konnte bleibt heute kaum noch Zeit dafür. Zusätzlich hat sich die allgemeine Marktsituation in diesem sozialen Dienstleistungssektor stark verändert. Wohlfahrtsverbände haben von privaten Anbietern Konkurrenz bekommen. Der Pflegebedürftige wird immer mehr zum "Kunden" und die Schicksale hinter den einzelnen Personen geraten immer öfter in den Hintergrund. Aber das BRK hat einen entscheidenden Vorteil: es muss nicht ausschließlich gewinnorientiert arbeiten, sondern nach dem Kostendeckungsprinzip. Somit kann es außergewöhnliche Leistungen erbringen, um besonders bedürftigen Menschen unter die Arme zu greifen. Unser Leitbild spiegelt unsere Nähe zum Menschen wieder - Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Freiwilligkeit, Unabhängigkeit, Einheit und Universalität. Beim Bayerischen Roten Kreuz sind Sie? rundum gut versorgt!