Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
Das Miteinander von Anfang an fördern
Seit 23 Jahren veranstalten Verbände und Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe rund um den 5. Mai überall in Deutschland Podiumsdiskussionen, Informationsgespräche, Demonstrationen und andere Aktionen. Dabei geht es darum auf die Kluft zwischen dem im Grundgesetz verankerten Anspruch der Gleichberechtigung und der Lebenswirklichkeit behinderter Menschen aufmerksam zu machen.
Am 25., 26. und 27. April fand bereits zum zweiten Mal ein Integratives Projekt auf Initiative von Frau Lisa Simböck, JaS der Grundschule Altstadt in Dingolfing und Vertreterinnen der Offenen Behindertenarbeit von BRK, Frau Sabine Girnghuber und Caritas Landau, Frau Monika Brader und Katharina Bruch sowie der heilpädagogischen Tagesstätte der Lebenshilfe Landau, Frau Anita Helldobler statt. Ziel war es Berührungsängste und Hemmschwellen im Umgang miteinander abzubauen und ein Klima der Offenheit und Wertschätzung zu fördern. Am ersten Projekttag erfuhren die beteiligten Schüler der Ganztagsklasse 2a, dass es verschiedene Arten und Ursachen von Behinderungen gibt. Die Schüler diskutierten aufgeweckt über die möglichen Barrieren behinderter Menschen und überlegten wie man diese überwinden könnte. Sie durften das Rollstuhlfahren ausprobieren, sich einhändig die Hände waschen, mit verbundenen Augen durch das Schulhaus geführt werden, mit Kopfhörern dem Partnerkind von den Lippen ablesen und mit Korken im Mund einen verständlichen Satz sprechen. Am zweiten Projekttag durften die Grundschüler aus Dingolfing die Heilpädagogische Tagesstätte der Lebenshilfe Landau besuchen. Dort wurden sie und ihre Betreuer in Kleingruppen von den älteren Schülern der Lebenshilfe umhergeführt und durften gemeinsam mit den Lebenshilfekindern der Grundschulstufe die Räumlichkeiten und Attraktionen vor Ort wie z. B. den Turnraum mit Airtramp, Snoezelenraum, Wasserklangbett und Jugendclub kennen lernen und ausprobieren. Außerdem durften alle Kinder zusammen eine Leinwand gestalten, die am dritten Projekttag als Erinnerung mit nach Dingolfing genommen wurde. Am letzten Tag des Integrativen Projekts statteten die Lebenshilfekinder aus Landau den Zweitklässlern aus Dingolfing einen Gegenbesuch ab. Auch hier bildete man kleine gemischte Gruppen in denen gemeinsam gespielt wurde. Die Kinder durften Dosenwerfen, Chinesisch Gummibärchen essen, massierten sich bei Entspannungsmusik gegenseitig mit Igelbällchen, bastelten Schmuckbänder und fuhren einen Wägelchen-Parcours. Dabei war festzustellen, dass die Grundschüler ihre Gäste aus Landau offen und hilfsbereit unterstützten. Für Kinder ist eine unvoreingenommene Offenheit meist selbstverständlich. Das sollten wir Erwachsene uns zum Vorbild nehmen und Menschen mit Behinderung als Richtigen und Wichtigen Teil der Gesellschaft sehen.