Üben für den Ernstfall
Freiwillige Feuerwehr Landau führt Einsatzübung in der BRK - Tagespflege durch
Was tun wenn es brennt? FF Landau führt Einsatzübung in der BRK Tagespflege Landau durch
Wie verhalte ich mich richtig im Brandfall? Und was passiert genau wenn die Feuerwehr kommt? Diese Fragen beschäftigten die Mitarbeiterinnen der BRK Tagespflege in Landau in ihrem Arbeitsalltag immer wieder.
Obwohl in der jährlichen Arbeitssicherheitsschulung dieses Thema immer theoretisch behandelt wird war es den Mitarbeiterinnen ein Anliegen, den Ernstfall auch einmal praktisch zu proben.
Daher nahm die Leitung der Tagespflege und stv. Kreisgeschäftsführerin Stephanie Leupolt Kontakt mit Robert Brandhofer, dem Feuerwehrkommandanten der FF Landau auf. Die FF bekundete sogleich Interesse und so wurde kurzerhand das Gebäude der BRK Tagespflege als Übungsort für die nächste Einsatzübung festgelegt. Vorab führte Robert Brandhofer gemeinsam mit der Leitung eine Begehung durch, um die Gebäude zu erkunden und ein möglichst realistisches Einsatzszenario zu entwerfen.
Bereits während der Begehung wurde klar, dass die Einsatzübung aufgrund von Lage und baulichen Gegebenheiten des Gebäudes eine echte Herausforderung für die FF wird. Für die Rolle der zu rettenden Personen stellten sich die Mitarbeiterinnen der Tagespflege gerne zur Verfügung. Da sich zu Betriebszeiten bis zu 17 Personen je Stockwerk, darunter viele Senioren mit Gehbehinderung, Rollstühlen oder Demenzerkrankung aufhalten, wurde bei der Planung des Szenarios besonderer Wert darauf gelegt, dass das Verhalten und Handeln der zu rettenden Personen so realistisch wie möglich dargestellt wird. Am Ende der Begehung lautete das Übungsszenario: Schwelbrand in der Küche im 1. Obergeschoss, Räumlichkeiten stark verraucht, 5 vermisste Personen in unterschiedlichen Räumlichkeiten, darunter ein Rollstuhlfahrer und zwei stark gehbehinderte Personen mit Rollatoren. Zusätzlich sollten einige Zufahrtswege mit Autos zugestellt werden, um den Schwierigkeitsgrad weiter zu steigern.
Gespannt und ganz in ihre Rollen versetzt warteten die Mitarbeiterinnen am Freitag, den 05.07.2019 auf das Eintreffen der Feuerwehr. Bereits acht Minuten nach dem Auslösen des Alarmes fuhren zwei Löschgruppenfahrzeuge und eine Drehleiter vor. Der Einsatzleiter, stellvertretender Kommandant Manuel Aumüller war als erster vor Ort, um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Zeitgleich wurden von den Feuerwehrlerinnen und Feuerwehrlern erste Vorbereitungen getroffen. Die Wasserversorgung wurde durch den an der Kreuzung befindlichen Hydranten sichergestellt und die Atemschutztrupps machten sich auf, mögliche Angriffs- und Rettungswege auszukundschaften. Kurz darauf begann man zeitgleich über zwei Rettungswege mit der Suche und Evakuierung der vermissten Personen, sowie mit der Entrauchung des Gebäudes. Besonders die Evakuierung der Rollstuhlfahrerin stellte sich als schwierig dar, da für den Transport über die Treppe vier Personen notwendig waren. Während acht Feuerwehrler das Obergeschoss evakuierten, durchsuchten Andere die im Untergeschoss befindlichen Räumlichkeiten nach weiteren möglichen Vermissten.
Am Ende der Übung zeigten sich alle Beteiligten zufrieden und erleichtert über den reibungslosen Ablauf. Die Einsatznachbesprechung machte nochmals deutlich, dass eine derartige Übung für die Feuerwehr und die Mitarbeiterinnen der Tagespflege gleichermaßen wichtig und sinnvoll ist. „Nur durch das Beüben eines konkreten Gebäudes könnte man dort im Ernstfall auch schnell und zielgerichtet handeln“, so Robert Brandhofer, Kommandant der FF Landau. Auch die Mitarbeiterinnen der Tagespflege konnten viel aus der Übung mitnehmen. „Hoffentlich wird es nie zu einem Ernstfall kommen“, so die stv. Kreisgeschäftsführerin Stephanie Leupolt. „aber wenn, dann sind wir jetzt bestens vorbereitet“. Abschließend bedankten sich alle Beteiligten gegenseitig mit einem großen Applaus und hielten den Moment in einem Foto fest.