Den Rettungsdienst hautnah erlebt
Die niederbayerische Bundestagsabgeordnete Gudrun Zollner arbeitet als Ehrenamtliche für einige Stunden in der Rettungswache Landau mit.
Welchen Belastungen und Herausforderungen sich die haupt- und ehrenamtlichen Sanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes tagtäglich zu stellen haben, das hat die niederbayerische CSU-Bundestagsabgeordnete Gudrun Zollner am Dienstag hautnah miterlebt - und wie schnell es manchmal gehen kann mit einem Ernstfall. Sie war für einige Stunden als ehrenamtliche Helferin tätig und schon nach kurzer Zeit bei einem Einsatz mit dabei. Dabei ging es um ein Kind, das wegen eines Fieberkrampfes schnell ins Krankenhaus musste. "Als Mutter konnte ich natürlich nachfühlen, wie es der Familie in diesem Moment ging. Ich habe sie deshalb versucht zu beruhigen, während der Notarzt sich um das Kind gekümmert hat", so Gudrun Zollner anschließend.
Anlass für den ehrenamtlichen Einsatz war die Aktion "Seitenwechsel" der Freiwilligen-Agentur Dingolfing-Landau, die dabei Menschen, die im öffentlichen Leben sowie hinter ehrenamtlichen Engagement allgemein stehen, in die Rolle von Ehrenamtlichen schlüpfen lässt. Gudrun Zollner hatte sich speziell das BRK für den Seitenwechsel gewünscht, weil sie seit Jahren Fördermitglied beim Roten Kreuz ist und sich im Bundestag im Unterausschuss "Bürgerschaftliches Engagement" für den selbstlosen Einsatz in der Gesellschaft stark macht.
Bei der Fahrt hat die Bundestagsabgeordnete beeindruckt, wie sicher und professionell der Fahrer des Einsatzfahrzeuges trotz der Eile durch den Verkehr in der Stadt unterwegs war. Die meisten Verkehrsteilnehmer haben sehr umsichtig auf Blaulicht und Martinshorn reagiert, einige waren aber offenbar mit der Situation überfordert.
In der Rettungswache ließ sich Gudrun Zollner anschließend von BRK-Kreisgeschäftsführer Andreas Endl und Jakob Neumeier, dem Leiter der ehrenamtlichen Bereitschaft, unter anderem den Fuhrpark zeigen. Im Mittelpunkt standen jene Fahrzeuge, die ausschließlich mit "Ehrenamtlichen" zum Einsatz fahren. Zum einen das Helfer-vor-Ort-Fahrzeug, das immer freitags von 18 bis montags um 8 Uhr mit einem erfahrenen ehrenamtlichen Sanitäter besetzt ist und zu jedem Einsatz gerufen wird. Ziel: Wegen der teils weiten Anfahrtswege noch vor dem Eintreffen von Notarzt und Rettungswagen auf professionellem Niveau Erste Hilfe leisten.
Zum anderen fand der Sanitätsgerätewagen für den Katastrophenschutz das besondere Interesse von Gudrun Zollner. Dieses Spezialfahrzeug gehört nicht dem BRK, sondern wird der Landauer Bereitschaft vom Bundesinnenministerium zur Verfügung gestellt. Bei sogenannten Großschadenslagen kann es in ganz Bayern eingesetzt werden und stellt beispielsweise bei Unglücksfällen, wo viele Verletzte gleichzeitig versorgt werden müssen, Lazarettzelte auf. Weil solche Einsätze mit anderen Hilfsverbänden und der Polizei regelmäßig trainiert werden müssen, lud Jakob Neumeier die Bundestagsabgeordnete als Beobachterin zur nächsten Großübung ein.
Ihren Besuch beendete Gudrun Zollner mit einem Appell an die Bevölkerung: "Bitte machen Sie sich einmal Gedanken darüber, wie lange Ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs zurück liegt und ob Sie sich noch sicher fühlen, im Ernstfall helfen zu können. Das BRK bietet regelmäßig Auffrischungskurse an, machen Sie davon bitte Gebrauch."
Quelle Wahlkreisbüro Frau Zollner, Wallersdorf